Augenblick für Augenblick

MBSR Stefan Krämer

Karolinenstraße 7a

20357 Hamburg St.Pauli

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit symbolisiert durch ein grünes Blatt, von dem aus ein Tropfen ins Wasser fällt.

 

 


 

Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt,
offenbart sie dessen Schönheit.
Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es.

Thich Nhat Hanh

 


 

Alltagsbedeutung von "Achtsamkeit"

Achtsamkeit ist umgangssprachlich ein Synonym für Aufmerksamkeit. Der Begriff wird im Alltag mittlerweile fast inflationär verwendet, mit ganz unterschiedlichen Bedeutungen bzw. Bedeutungsnuancen. „Sei achtsamer!“ kann vieles bedeuten: „Verhalte dich rücksichtsvoller!“, „Konzentriere dich mehr!“, „Iss weniger Schokolade!“, „Sag doch früher Nein, wenn du nicht mehr kannst!“ oder „Probiere es doch mal mit Meditation!“.



Was ist Achtsamkeit? Was versteht MBSR darunter?

Im MBSR-Training verstehen wir unter Achtsamkeit eine ganz bestimmte Form oder Qualität der Aufmerksamkeit, die wahrscheinlich jeder schon einmal erlebt hat. Die Meditationslehrer Christina Feldman und Jack Kornfield beschreiben sie auf poetische Weise so:


 „Es ist einfach nur Aufmerksamkeit, durch die wir das Singen eines Vogels

wirklich hören, die großartige Schönheit eines Herbstblattes wirklich sehen,

das Herz eines anderen Menschen berühren und berührt werden."


In der Meditation trainieren wir diese Qualität, damit sie uns im Alltag häufiger zur Verfügung steht und beim Umgang mit schwierigen Gefühlen helfen kann. Jon Kabat-Zinn, der Begründer des MBSR-Trainings, definiert Achtsamkeit wie folgt:


 „Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein:

bewusst, im gegenwärtigen Moment und ohne zu werten.“


Was bedeutet dies genau?



Bewusst aufmerksam sein

Bewusst aufmerksam zu sein meint: „zu wissen, was man erlebt, während man es erlebt.“ In Stresssituationen identifizieren wir uns oft völlig mit unserem Leid und unserer dadurch eingeschränkten Sicht auf die Dinge. Wenn wir bewusst aufmerksam sind, behalten wir etwas Abstand zum Geschehen, kennen unsere automatische Stressreaktion und wissen, dass unsere Gefühle und Gedanken nicht 1 zu 1 die Wirklichkeit abbilden. So bleiben wir in der Lage, gut für uns zu sorgen.


Kontakt zum gegenwärtigen Moment

Ein häufiges Symptom von Stress ist es, dass wir uns in Grübeleien über die Vergangenheit oder in Zukunftssorgen verlieren. Wir quälen uns mit unfruchtbaren Spekulationen, die sich völlig unserer Kontrolle entziehen, und verpassen dabei das einzige, was wirklich real und veränderbar ist: den unmittelbaren Augenblick. In der Meditation üben wir stattdessen die Konzentration auf alles Gegenwärtige. Das kann ein Blatt im Wind, ein Zucken im großen Zeh, ein Gefühl der Trauer in der Brust oder ein flüchtiger Gedanke sein. Wir verankern uns im gegenwärtigen Moment und können so Ruhe, Stabilität, Kraft und Handlungsspielraum wiederfinden.


Wertfreiheit

Meist bewerten wir Situationen oder schwierige Gefühle sofort und völlig automatisch (vgl. biologische Stressreaktion). Ein Gefühl der Angst beispielsweise ist unangenehm, also bewerten wir es als negativ und wollen es möglichst schnell loswerden. Wir werden hektisch, suchen verzweifelt nach einer Lösung, lenken uns ab, flüchten aus der Situation oder gehen zum Angriff über. Je negativer die Bewertung, desto energischer die Abwehr. Meist folgen wir da eingeschliffenen Handlungsmustern ohne viel Spielraum. Nur wenn wir lernen, schwierige Situationen und die damit verbundenen Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken zunächst einmal wertfrei zu betrachten, können wir innehalten, Atem holen und dann über das weitere Vorgehen bewusst entscheiden.



Historische Wurzeln des Achtsamkeitstrainings

Achtsamkeit ist keine moderne Erfindung: Bereits vor 2500 Jahren praktizierten buddhistische Mönche Achtsamkeitsmeditation. MBSR wurzelt in dieser Tradition, ist aber ein säkulares, wissenschaftliches Konzept, das ganz bewusst auf alle religiösen Elemente und Vorstellungen verzichtet. Es ist weltanschaulich neutral, damit möglichst viele Menschen unterschiedlichster Kulturen Achtsamkeit für ihren Alltag nutzen können.  



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